Jahresabschluss & Größenklassen: Warum kleine Fehler große Folgen haben können

Der Jahresabschluss ist nicht nur eine Pflichtübung für den Stichtag, sondern er entscheidet auch über die Größenklasse nach § 267 HGB Ihres Unternehmens. Diese Einordnung hat direkte Auswirkungen auf die Pflichten, die Sie als Jahresabschlussersteller erfüllen müssen: vom Umfang des Anhangs über die Pflicht zur Prüfung bis hin zu Lagebericht und Offenlegung.

Wo liegt das Risiko?

Wenn wir in unseren 20 Jahren Kanzleierfahrung eine Sache gelernt haben, dann ist es diese: Es sind oft gar nicht die großen Bilanzierungsfehler, die unseren Mandantinnen und Mandanten Kopfzerbrechen bereiten, sondern vielmehr die kleinen. Schon einzelne unwesentliche falsche Darstellungen – beispielsweise bei Abgrenzung und/oder Periodenzuordnung der Umsatzerlöse oder der Ermittlung der Anzahl der Mitarbeitenden – können dazu führen, dass Ihr Unternehmen formal in die falsche Größenklasse nach § 267 HGB rutscht.

Und das hat Folgen:

  • Müssen Sie eigentlich als mittelgroße Gesellschaft berichten, erstellen aber nur einen kleinen Abschluss, fehlen wesentliche Bestandteile wie Lagebericht oder erweiterter Anhang.
  • Ihr Abschlussprüfer darf dann keinen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilen.
  • Schlimmstenfalls kommen zusätzliche Kosten und rechtliche Risiken auf Sie zu.

 

Darum jetzt handeln

Die Kennzahlen vieler Unternehmen bewegen sich knapp an den Schwellenwerten für Bilanzsumme, Umsatz oder Mitarbeiterzahl. Gerade hier besteht das größte Risiko, dass unbeabsichtigte, kleine Buchungs- und/oder Bilanzierungsfehler große Konsequenzen nach sich ziehen.

Der Jahresabschluss 2025 steht bevor und bietet somit die ideale Gelegenheit, die eigene Einordnung in die richtige Größenklasse noch einmal genau zu prüfen.

Unser Tipp für Sie

  • Überprüfen Sie rechtzeitig, ob Ihr Unternehmen mit seinen Kennzahlen an Schwellenwerten kratzt.
  • Klären Sie mit uns, ob es Anpassungen braucht, um unnötige Risiken zu vermeiden.
  • Setzen Sie auf Sicherheit: Ein korrekt eingeordneter Jahresabschluss erspart Diskussionen mit Banken, Investoren und Behörden.

Sprechen Sie uns jetzt an

Wir bei KHS begleiten Sie durch den Jahresabschluss und stellen sicher, dass Ihr Unternehmen in die richtige Größenklasse eingeordnet wird. So erfüllen Sie Ihre Pflichten zuverlässig, ohne böse Überraschungen. Kontaktieren Sie uns noch vor Jahresende – wir sind hier, um zu helfen!

Aktuelles Basiszinssatz-Update

Zum 1. Oktober 2025 liegt der Basiszinssatz nach IDW S 1 bei 3,25 % (gerundet nach den Vorgaben des IDW S1). Als zentraler Wert für die Berechnung des Diskontierungszinssatzes hat der Basiszinssatz maßgeblichen Einfluss auf die Unternehmensbewertung nach dem Standard des IDW S1. Damit Sie stets auf dem aktuellsten Stand sind und fundierte Entscheidungen treffen können, informieren wir Sie hier regelmäßig über neue Updates.  

Warum ist der Basiszinssatz so wichtig?
Der Basiszinssatz fließt direkt in die Bestimmung des Diskontierungszinssatzes ein, der u.a. für die Abzinsung zukünftiger Zahlungsströme verwendet wird. Veränderungen dieses Parameters wirken sich unmittelbar auf die Ergebnisse von Unternehmensbewertungen aus und können damit betriebswirtschaftliche Entscheidungen beeinflussen.

Aktueller Basiszinssatz: 3,25 % (gerundet nach den Vorgaben des IDW S1)
Gültig ab: 1. Oktober 2025

Bleiben Sie informiert
Mit unserem regelmäßigen Basiszinssatz-Update halten wir Sie hier im Newsroom sowie auf unseren Social-Media-Kanälen auf dem neuesten Stand. So stellen Sie sicher, dass Ihre Bewertungen immer auf aktuellen und verlässlichen Grundlagen basieren. Darüber hinaus stehen wir Ihnen bei der Analyse und Bewertung individueller Auswirkungen gerne beratend zur Seite. Sollten Sie Fragen haben, sprechen Sie uns bitte an.  

Flexibel bleiben, Risiken abfedern: Neue Finanzierungsformen brauchen die richtige Bilanzierung

In unserem Kanzleialltag beobachten wir zunehmend, dass Finanzierungsformen wie Bankdarlehen oder Leasing ins Stocken geraten. Die Banken sind zurückhaltender geworden, die Anforderungen sind gestiegen und viele Unternehmen spüren, dass die gewohnten Finanzierungswege heute nicht mehr so leicht und umfangreich verfügbar sind. Gleichzeitig stehen viele Unternehmen in Deutschland jedoch unter Druck, zu investieren – etwa in Digitalisierung, Nachhaltigkeit oder neue Geschäftsmodelle. Viele stehen damit vor einer echten Herausforderung, denn die klassischen Finanzierungsformen stoßen schnell an ihre Grenzen.

Es gibt jedoch Alternativen. Neue Finanzierungsformen schaffen Flexibilität und können gerade in unsicheren Zeiten zu einem wichtigen „Schutzschild” werden. Bei KHS beobachten wir diese Entwicklungen genau und nehmen an Fachdiskussionen teil. Für uns ist dabei besonders die Frage spannend: Wie lassen sich diese neuen Modelle in der Bilanz richtig abbilden?

Neue Wege der Finanzierung – und ihre Abbildung

Um die Eigenkapitalquoten zu stärken, die Liquidität zu schonen und gleichzeitig flexibel zu bleiben, nutzen auch unsere Mandantinnen und Mandanten zunehmend alternative Finanzierungsinstrumente. Diese gehen über klassische Bankdarlehen hinaus und verändern dadurch auch die Art und Weise, wie Investitionen in der Bilanz erscheinen. Gerade in Transformationsphasen können diese Instrumente entscheidend dazu beitragen, die finanzielle Stabilität zu sichern und vereinbarte Covenants einzuhalten

Ein wichtiger Punkt ist dabei eine solide Eigenkapitalbasis, die wie ein Puffer gegen Krisen wirkt. Sie reduziert die Abhängigkeit von schwankenden Finanzmärkten und verschafft Unternehmen den Spielraum, schwierige Zeiten ohne harte Einschnitte zu überstehen.

In der Praxis sehen wir vor allem diese Modelle:

  • Mezzanine-Kapital: Eine Mischform aus Eigen- und Fremdkapital. In der Bilanz kann es – je nach Ausgestaltung – eigenkapitalähnlich wirken und so die Eigenkapitalquote stärken.
  • Genussscheine: Kein Stimmrecht und es gibt keine festen Rückzahlungen. Bilanztechnisch werden sie häufig dem Eigenkapital zugeordnet. Gerade in Krisenzeiten ein Pluspunkt.
  • Pay-per-Use-Modelle: Investitionen in Maschinen oder Anlagen werden über die tatsächliche Nutzung abgerechnet. Die Bilanzierung erfolgt als laufender Aufwand statt als hohe Investition.
  • Energy-Efficiency-as-a-Service (EEaaS): Die Rückzahlung erfolgt über die eingesparten Energiekosten. Auch hier dominieren die Betriebsausgaben, sodass die Bilanz schlank bleibt.

 

Chancen und Herausforderungen

Für viele Unternehmen bietet sich durch die neuen Modelle große Chance: Sie gewinnen an Flexibilität, schonen ihre Liquidität und werden anpassungsfähiger. Gleichzeitig ergeben sich aber auch neue Fragen: Wie wird der Eigenkapitalcharakter korrekt ausgewiesen? Welche steuerlichen Folgen ergeben sich? Und welche Auswirkungen haben diese Modelle auf Kennzahlen und Ratings?

Wir merken in unseren Gesprächen: Das ist für viele Mandantinnen und Mandanten ein komplexes Thema. Umso wichtiger ist es, diese Fragen frühzeitig zu klären, damit aus Unsicherheit kein Risiko entsteht. Hier ist Expertise und gute Beratung gefragt, um Chancen zu nutzen und Risiken zu minimieren.

 

Fazit: Klarheit schafft Sicherheit

Auch wenn die Finanzierung schwieriger geworden ist – die Optionen sind da. Wer neue Wege geht, kann seine finanzielle Stabilität sichern und sich flexibel für die Zukunft aufstellen. Entscheidend ist, dass die gewählten Modelle korrekt abgebildet und strategisch eingesetzt werden.

Wir bei KHS unterstützen Sie dabei, neue Finanzierungswege strategisch einzusetzen, richtig zu bilanzieren und Ihre finanzielle Stabilität zu sichern. Dafür bringen wir das nötige Fachwissen und einen realistischen Blick auf praktikable Lösungen mit.

Möchten Sie mehr erfahren oder ein erstes, unverbindliches Gespräch führen?
Wir freuen uns auf den Austausch mit Ihnen!

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Andreas Kempis

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