Das neue E-Rechnungsgesetz ist da

Am 21. November 2023 hatte die Bundesregierung das neue E-Rechnungsgesetz verabschiedet, das den Weg für eine umfassende Digitalisierung des Rechnungswesens in Deutschland ebnet. Ziel des Gesetzes ist es, den Austausch elektronischer Rechnungen zu fördern und dadurch die Effizienz und Transparenz von Geschäftsprozessen zu steigern. In diesem Blogartikel erfahren Sie, was das Gesetz für Ihr Unternehmen bedeutet und welche Schritte Sie unternehmen müssen, um rechtzeitig vorbereitet zu sein.

1. Was ist das E-Rechnungsgesetz?
Das E-Rechnungsgesetz schreibt vor, dass Unternehmen künftig elektronische Rechnungen nutzen müssen. Ab dem 1. Januar 2025 wird die verpflichtende Anwendung von E-Rechnungen bei Geschäften zwischen inländischen Unternehmen eingeführt. Diese Regelung gilt sowohl für haupt- als auch für nebenberuflich tätige Unternehmen und schließt auch umsatzsteuerliche Kleinunternehmer ein. Das Hauptziel dieser Neuregelung besteht darin, den Papierverbrauch zu senken, Geschäftsprozesse zu automatisieren und die Bearbeitungszeiten zu verkürzen.

2. Welche Anforderungen müssen E-Rechnungen erfüllen?
Elektronische Rechnungen müssen bestimmten Standards entsprechen, um rechtskonform zu sein. Dazu gehören unter anderem folgende Voraussetzungen:

  • Format: E-Rechnungen müssen im strukturierten Datenformat vorliegen, wie beispielsweise ZUGFeRD oder XRechnung.
  • Inhalt: Die E-Rechnung muss alle Pflichtangaben enthalten, die auch für Papierrechnungen gelten, wie z.B. Steuernummer, Rechnungsnummer, Rechnungsdatum, etc.
  • Authentizität und Integrität: Der Absender muss die Echtheit der Herkunft und die Unversehrtheit des Inhalts sicherstellen. Dies kann durch qualifizierte elektronische Signaturen oder andere geeignete Maßnahmen erfolgen.


3. Welche Vorteile haben E-Rechnungen?
Die Umstellung auf elektronische Rechnungen bietet zahlreiche Vorteile:

  • Kosteneinsparungen: Durch den Wegfall von Druck- und Versandkosten können Unternehmen signifikante Kosten sparen.
  • Schnellere Verarbeitung: E-Rechnungen können schneller bearbeitet und bezahlt werden, was die Liquidität verbessert.
  • Fehlerreduktion: Automatisierte Prozesse minimieren das Risiko von Fehlern bei der Dateneingabe.
  • Ortsunabhängige Übermittlung: Die digitale Übertragung ist schnell, zuverlässig und kann von überall aus getätigt werden. 
  • Umweltfreundlichkeit: Der Verzicht auf Papier schont die Umwelt und unterstützt die Nachhaltigkeitsziele vieler Unternehmen.


4. Herausforderungen bei der Umsetzung

Trotz der zahlreichen Vorteile, die mit der Umstellung auf E-Rechnungen einhergehen, stehen Unternehmen vor einigen Herausforderungen. Eine der zentralen technischen Anforderungen besteht darin, sicherzustellen, dass die vorhandenen IT-Systeme in der Lage sind, E-Rechnungen zu erstellen, zu empfangen und zu verarbeiten. Dies erfordert möglicherweise Investitionen in neue Software oder Updates bestehender Systeme. Darüber hinaus ist die Schulung der Mitarbeitenden ein wesentlicher Schritt, um den reibungslosen Umgang mit den neuen Systemen zu gewährleisten. Ohne eine entsprechende Schulung könnte die Effizienz, die durch die Digitalisierung angestrebt wird, nicht vollständig realisiert werden. Schließlich erfordert die Einführung der E-Rechnung oft auch eine Anpassung interner Abläufe und Prozesse, insbesondere im Bereich des Rechnungswesens. Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre internen Strukturen flexibel genug sind, um die neuen Anforderungen zu integrieren und gleichzeitig die bestehenden Prozesse zu optimieren.

5. Übergangsfristen
Bis zum Ende des Jahres 2026 ist es weiterhin zulässig, Papierrechnungen für B2B-Transaktionen auszustellen, anstelle von E-Rechnungen. Auch elektronische Rechnungen in anderen Formaten, wie PDF-Dateien, dürfen verwendet werden, solange der Rechnungsempfänger dem zustimmt. Für Unternehmen mit einem Vorjahresumsatz von bis zu 800.000 EUR wird die Übergangsfrist um ein weiteres Jahr verlängert, sodass sie bis Ende 2027 weiterhin Papierrechnungen oder Rechnungen in alternativen elektronischen Formaten, wie PDF-Dateien, ausstellen können. Diese Verlängerung berücksichtigt die besonderen Bedürfnisse kleinerer Unternehmen. Zudem ist es bis Ende 2027 gestattet, anstelle einer E-Rechnung auch eine andere elektronische Rechnungsform zu nutzen, sofern diese per elektronischem Datenaustausch übermittelt wird und der Empfänger zustimmt. Ab dem Jahr 2028 müssen die neuen Vorgaben für E-Rechnungen und deren Übermittlung verbindlich eingehalten werden.

6. So bereiten Sie Ihr Unternehmen vor
Um die Umstellung auf das neue E-Rechnungsgesetz erfolgreich zu bewältigen, sollten Unternehmen folgende Schritte unternehmen:

  • Systeme prüfen und anpassen: Stellen Sie sicher, dass Ihre IT-Systeme für den Empfang und Versand von E-Rechnungen geeignet sind.
  • Schulung der Mitarbeitenden: Schulen Sie Ihre Mitarbeitenden im Umgang mit den neuen Systemen und Prozessen.
  • Partner:innen sowie Lieferanten und Lieferantinnen informieren: Informieren Sie Ihre Geschäftspartner:innen sowie Ihre Lieferanten und Lieferantinnen über die bevorstehenden Änderungen und stimmen Sie gemeinsame Prozesse ab.
  • Rechtskonformität sicherstellen: Achten Sie darauf, dass alle ausgestellten und empfangenen Rechnungen den gesetzlichen Anforderungen entsprechen.


7. Fazit

Das neue E-Rechnungsgesetz markiert einen wichtigen Schritt hin zu einer digitalen und effizienteren Geschäftswelt. Unternehmen sollten die Zeit bis zur Einführung nutzen, um sich umfassend auf die neuen Anforderungen vorzubereiten. Die Umstellung mag zunächst Herausforderungen mit sich bringen, langfristig jedoch bieten elektronische Rechnungen zahlreiche Vorteile, die weit über die bloße Einhaltung gesetzlicher Vorgaben hinausgehen. Klar ist: E-Rechnungen sind das Rechnungsformat der Zukunft!

Bleiben Sie informiert und nutzen Sie die Gelegenheit, Ihr Unternehmen zukunftssicher aufzustellen. Gerne unterstützen wir Sie dabei! 

Positive Fehlerkultur: Gemeinsam wachsen und lernen bei KHS

In der heutigen dynamischen Arbeitswelt ist der Umgang mit Fehlern entscheidend für den Erfolg und die Innovationskraft eines Unternehmens. Bei KHS haben wir erkannt, dass eine positive Fehlerkultur nicht nur eine leere Floskel, sondern ein wichtiger Grundpfeiler unserer täglichen Arbeit ist. In diesem Blogartikel möchten wir einen Blick darauf werfen, was eine positive Fehlerkultur für uns bedeutet, warum sie uns so wichtig ist und wie wir sie bei KHS fördern und leben wollen.

Was bedeutet eine positive Fehlerkultur?
Eine positive Fehlerkultur beschreibt eine Umgebung, in der Fehler nicht als Versagen oder Schwäche angesehen werden, sondern als wertvolle Lernmöglichkeiten. Bei KHS möchten wir Fehler als Chancen betrachten – Chancen, um zu wachsen, uns zu verbessern und als Team stärker zu werden. Wir streben danach, offen über Fehler sprechen zu können, ohne Angst vor negativen Konsequenzen zu haben. Jeder Fehler sollte für uns eine Gelegenheit sein, es beim nächsten Mal besser zu machen. Natürlich klappt das nicht immer perfekt und ist ein fortlaufender Prozess, aber wir arbeiten daran und sind davon überzeugt, dass wir mit jedem Fehler ein kleines bisschen besser werden!

Warum ist eine positive Fehlerkultur wichtig?
Wir schätzen den Mut, Neues auszuprobieren und aus Fehlern zu lernen. Eine offene Fehlerkultur fördert das Vertrauen untereinander. Wenn wir wissen, dass wir uns aufeinander verlassen können und Fehler nicht verurteilt werden, entsteht eine Atmosphäre der Offenheit und Zusammenarbeit. Dieses Vertrauen ist für uns ein wichtiges Fundament des Erfolgs. Indem wir Fehler nicht bestrafen, sondern als Lerngelegenheiten betrachten, können wir ein Umfeld schaffen, in dem wir unser volles Potenzial entfalten.

Wie wollen wir eine positive Fehlerkultur bei KHS fördern?
Es ist uns wichtig, dass jeder von uns frei über Fehler sprechen kann. Diese Offenheit soll unser Team stärken und die gemeinsame Weiterentwicklung fördern. Wir möchten die Ursachen von Fehlern analysieren, Lösungen entwickeln und unser Wissen teilen, um ähnliche Fehler in Zukunft zu vermeiden. Durch Fortbildungen und Workshops wollen wir unser Bewusstsein bei unseren Mitarbeitenden genauso wie bei unseren Mandantinnen und Mandanten schärfen. Wir glauben daran, dass eine positive Fehlerkultur uns alle widerstandsfähiger gegenüber Veränderungen und Krisen macht. Wir können schneller auf neue Herausforderungen reagieren und uns besser anpassen. Diese Resilienz soll uns helfen, gemeinsam stärker zu werden und unsere Ziele zu erreichen.

Unsere Vision für KHS
Der positive Umgang mit Fehlern ist keine Selbstverständlichkeit, sondern ein bewusster Prozess, der kontinuierliche Arbeit erfordert. Bei KHS wollen wir Fehler als Chance begreifen und gemeinsam daran arbeiten, sie zu verstehen und zu verbessern. So können wir nicht nur individuell wachsen, sondern auch unsere Organisation zu einer erfolgreicheren und resilienteren Einheit machen. Indem wir eine Kultur des Lernens und der Offenheit fördern, stellen wir sicher, dass KHS auch in Zukunft als innovatives und vertrauenswürdiges Unternehmen wahrgenommen wird. Lasst uns gemeinsam wachsen, aus Fehlern lernen und stärker werden!

Anhebung der monetären Schwellenwerte

Ein Meilenstein für Unternehmen: Seit Mitte April sind im Handelsgesetzbuch (HGB) bedeutende Änderungen in Kraft getreten, die für Unternehmen in Deutschland eine spürbare Erleichterung haben können. Die Anhebung der monetären Schwellenwerte fördern eine flexiblere und praxisorientierte Regulierung, die Unternehmen dabei unterstützt, effizienter zu arbeiten und sich auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren. Somit können die neuen Regelungen einen Beitrag zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und zur Förderung von Innovationen leisten. Doch was bedeutet das konkret? 

Die Bedeutung der Anhebung der monetären Schwellenwerte
Die Anpassung der monetären Schwellenwerte im HGB ist ein Schritt, der darauf abzielt, die Bürokratie für kleinere Unternehmen zu reduzieren und gleichzeitig die Qualität der Finanzberichterstattung aufrechtzuerhalten. Aufgrund der durch die Inflation der letzten Jahre gestiegenen Bilanzsummen bzw. Umsatzerlösen bei den Unternehmen ist es auf europäischer Ebene zu einer Anhebung der monetären Schwellenwerte gekommen. Diese europäische Initiative wurde entsprechend in nationales Recht transformiert. Ab dem 17. April 2024, dem Zeitpunkt des Inkrafttretens des Gesetzes, können Unternehmen von diesen neuen Regelungen profitieren. Darüber hinaus können die neuen Schwellenwerte bereits für Geschäftsjahre angewendet werden, die nach dem 31. Dezember 2022 beginnen. Mit der neuen Regelung können Unternehmen nun von Erleichterungen profitieren, wenn sie bestimmte Umsatz- und Bilanzsummen nicht überschreiten.

Neue Schwellenwerte im Überblick:
Der Gesetzgeber hat die §§ 267, 267a und 293 HGB, die die Kriterien für die Einstufung in Größenklassen festlegen, teilweise neu definiert. Die Anzahl der Arbeitnehmenden bleibt dabei unverändert. Ein Unternehmen wechselt die Größenklasse, wenn es an zwei aufeinanderfolgenden Stichtagen zwei von drei Kriterien überschreitet oder unterschreitet. Es ist nicht erforderlich, dass es sich bei den Kriterien um die gleichen in beiden Jahren handelt. Überschreitet ein Unternehmen diese Kriterien, wird es als groß eingestuft. Die spezifischen Kriterien für Konzerne ergeben sich aus § 293 HGB. Die Schwellenwerte zu den Größenklassen des HGB hängen insbesondere von der Bilanzsumme den Umsatzerlösen in den zwölf Monaten vor dem Abschlussstichtag und der Anzahl an Beschäftigten eines Unternehmens ab.

Für Kleinstgesellschaften:
Bilanzsumme: 450.000 €
Umsatzerlöse: 900.000 €
Arbeitnehmer: 10 

Für kleine Kapitalgesellschaften:
Bilanzsumme: 7,5 Mio. €
Umsatzerlöse: 15 Mio. €
Arbeitnehmer: 50 

Für mittelgroße Kapitalgesellschaften:
Bilanzsumme: 25 Mio. €
Umsatzerlöse: 50 Mio. €
Arbeitnehmer: 250 

Drei Vorteile für Unternehmen, die die Größenklassen nicht überschreiten: 

1. Reduzierung administrativer Aufwände
Kleinere Unternehmen können nun ihre Finanzberichterstattung und Prüfungspflichten an ihre tatsächliche Größe anpassen. Dies reduziert den administrativen Aufwand erheblich und ermöglicht es, Ressourcen effizienter zu nutzen.

2. Fokussierung auf strategische Ziele
Die Entlastung von regulatorischen Anforderungen ermöglicht es Unternehmen, sich stärker auf ihre strategischen Ziele zu konzentrieren und ihre Geschäftstätigkeiten weiterzuentwickeln, anstatt sich mit übermäßigen Berichtspflichten zu belasten.

3. Erleichterung der Compliance
Die neuen Regelungen bieten Unternehmen klare Leitlinien, wie sie ihre Berichterstattung anpassen können, um den rechtlichen Anforderungen zu entsprechen, ohne unnötige bürokratische Hürden überwinden zu müssen.

Weiterführende Informationen
Im IDW Video-Podcast diskutieren Experten wie Prof. Dr. Bernd Stibi und Valerie Wachter die praktischen Auswirkungen dieser Änderungen. Sie bieten wertvolle Einsichten und praktische Empfehlungen, wie Unternehmen die neuen Wahlrechte optimal nutzen können, um ihre Geschäftsabläufe zu optimieren und ihre finanzielle Transparenz aufrechtzuerhalten. Unsere Empfehlung: Der IDW Podcast.

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+49 221 94 88 5-0

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Andreas Kempis

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